Was seht ihr Schwestern, was seht ihr?

Denkt ihr, wenn ihr mich anschaut: Eine mürrische, alte Frau, die nicht besonders schnell, verunsichert in ihren Gewohnheiten, mit abwesenden Blick, die ständig beim Essen kleckert, die nicht antwortet wenn ihr mit ihr meckert, weil sie wieder nicht pünktlich fertig wird.
Die nicht aussieht, als würde sie merken, was man mit ihr macht.
Die willenlos alles mit sich machen läßt:"Füttern, waschen und alles was dazugehört".
Denkt ihr denn sowas von mir SCHWESTERN, wenn ihr mich seht,sagt?
Öffnet die Augen und schaut mich an!

Ich will euch erzählen, wer ich bin, der hier so still sitzt, die macht was ihr möchtet, die ißt und trinkt, wenn es euch paßt.

Die Natur ist grausam, wenn man alt ist und krumm und verrückt wirkt.

Ich bin jetzt eine alter Frau, die ihre Kräfte dahinsiechen sieht und deren Charme verschwindet.
Aber in diesem alten Körper wohnt noch immer ein junges Mädchen, ab und zu wird mein mitgenommenes Herz erfüllt.

Ich erinnere mich an meine Freuden, ich erinnere mich an meine Schmerzen und ich liebe und lebe mein Leben noch einmal.

Wenn ihr eure Augen aufmacht Schwestern, so seht ihr nicht nur eine mürrische, alte Frau.

Ich glaube mich zu erinnern, dass dieser Brief länger war, aber ich habe nur mehr diese Version gefunden (diesmal, habe ich ihn gespeichert)!