Jeweils am Dienstag habe ich frei. Für heute hatte ich mit einer Bekannten abgemacht, auf eine Berg-Wanderung zu gehen. Alles war für die Abfahrt zum Treffpunkt bereit, da klingelte das Telefon. Es war meine sehr betagte Mutter, die mich bat, sie ins Spital zu bringen, denn letzte Nacht musste sie den Arzt rufen und er hat sie nun, zu einer gründlichen Untersuchung angemeldet. Die Aufnahme in der Klinik war perfekt, sehr freundliches Personal auch keine lange Wartezeit.
Ich bin froh und erleichtert, dass meine Mutter dort in guten Händen ist und genaue Abklärungen gemacht werden. Schon längere Zeit war ihr übel und klagte über Bauchschmerzen. Dank der Spitex, kann sie noch in ihrer Wohnung leben. Manchmal gibt es für mich schwierige Situationen. Zum Beispiel, wenn sie mir sagt: Ich möchte einfach nicht mehr leben, man sollte nicht so alt (94) werden, ich möchte nicht noch einmal auf die Welt kommen. Oder da gibt es Tage, an denen sie mir bis zu fünfmal anruft, damit sie mit jemandem sprechen kann. Oft höre ich auf dem Telefonbeantworter ihre Stimme, wenn ich nach Hause komme: Wo bist du? Was machst du? Warum gehst du nicht ans Telefon? Bist du nicht zu Hause?
Ich habe noch drei Geschwister, doch meistens wendet sich meine Mutter an mich, obschon die Schwester im selben Haus wohnt. Es kommt oft vor, dass meine Mutter sie wochenlang nicht sieht. Wir sind eine Familie für uns, sagte einmal Ihr Mann.
Aber wenn wirklich Not am Mann ist, kann man sich auf sie verlassen.
Das Gehirn meiner Mutter funktioniert noch einwandfrei, die Knie und der linke Arm machen nicht mehr mit. Mit Müh und Not kocht sie noch für sich. Eine gute Fee kommt einmal in der Woche fürs putzen, waschen und ich besorge die Einkäufe. Aus dem Haus kann sie nicht mehr gehen, also verbringt Mami die meiste Zeit in ihrem Lehnstuhl, schaut fern, telefoniert und liest am Morgen die Zeitung. Wartet und wartet…. bis es Abend wird und ….die Schlaftablette wirkt, (vermutlich aber auch auf die Erlösung.)
Oft frage ich mich: wird auch mir ein solches Lebensende oder noch ein schlimmeres bestimmt sein?
Für einen Spaziergang, einem anschliessendem Bad in Fluss, einige Fotos und zum Würste braten reichte die Zeit noch gut. Das schönste an diesem Tag war, mein Sohn war beim Essen dabei!
Wenn ich ihm nur nie zu fest zur Last werde. Musste er doch schon einiges von mir, auf sich nehmen.
Eine Kind – Mutter
oder
Mutter - Kind Beziehung, ist auch nicht leicht.
weitere Worte dazu
hier:

unermüdlich?

es war doch zu viel,
sogar die Pfoten sind wund.
Mein armer Hund!
Rückblick auf einen Ereigniss vollen Tag.